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"Ist nur mein Inneres Kind, was sich so fühlt." - Sollte ich als Erwachsene:r es nicht besser wissen?

Während wir besser darin werden, zu fühlen, wann wir "im Inneren Kind" sind, drängt sich immer häufiger die Frage auf: Warum kann ich mich nicht einfach wieder erwachsen benehmen?

Wenn ich gut mit meinem Inneren Kind arbeite, holt mich diese Arbeit aus den schmerzhaftesten Gefühlen raus. Gute Arbeit heißt: Ich bin mir selbst eine fürsorgliche, wohlwollende Erwachsene, die das Kind versteht und es so annehmen kann, wie es eben gerade ist. Mein Inneres Kind fühlt sich dann geliebt und vor allem sicher. Als Erwachsene fühle ich mich kompetent. Das Leben insgesamt scheint bewältigbar und alle sind zufrieden.

Ich weiß also, wie es sich anfühlt, wenn der erwachsene Anteil gute Arbeit leistet. Das will ich immer haben. Ich will immer, wenn meinem Inneren Kind was Unangenehmes widerfährt, dass die Erwachsene reagiert:

Blöde Situation – Inneres Kind kommt in Bedrängnis – Erwachsene geht an. Ist nur das Innere Kind, was auf die Situation mit so unangenehmen Gefühlen reagiert. Wenn die Erwachsene übernimmt, ist gleich wieder alles gut. Ich brauch’ jetzt den erwachsenen Anteil in mir. Was hat das Innere Kind nur? Ich weiß doch, dass es gerade auf diese Situation reagiert. Das müsste es gar nicht. Die Innere Erwachsene kann sich doch kümmern. Was ist denn los? Ich muss mich doch nicht so schlecht fühlen. Warum kann ich nicht erwachsener reagieren? Ich weiß es doch besser, als hier das Kind so raushängen zu lassen?!

Und ohne so recht zu wissen, wie, finde ich mein Inneres Kind für diesen Moment richtig ätzend.

Ich beobachte es an mir und meinen Mitmenschen: Wir vergessen immer mal, dass Inneres-Kind-Arbeit nicht heißt, sofort den Kindmodus zu verlassen um uns besser zu fühlen. Wir hätten gern diese Abkürzung, weil wir unsere Zeit lieber mit guten Gefühlen als mit schwierigen verbringen. Sich selbst ein:e gute:r Erwachsene:r zu sein, heißt trotzdem, dem Inneren Kind beizustehen. Wir durchleben seine Gefühle, wir erkennen seinen Schmerz an und wir tragen in uns das Vertrauen, dass wir es aushalten können. Dann sind wir in einer erwachsenen Rolle.

Es ist hilfreich zu wissen aus welcher Quelle unsere Gefühle kommen: Dass ich mich schuldig fühle, obwohl ich nichts gemacht habe, ist mein Inneres Kind. Dass ich mich verlassen fühle, obwohl die andere nur über’s Wochenende wegfährt, ist mein Inneres Kind.

Aber es hilft nicht, wenn wir uns dann ärgern, dass wir so fühlen, obwohl wir es besser wissen. Das Innere Kind ist ein Gefühlswesen. Es möchte fühlen dürfen und sich dabei auf uns verlassen können. Es möchte sicher sein, dass es mit jedem Gefühl geliebt wird und es möchte unseren Glauben daran spüren, dass es jetzt gerade, so wie es fühlt, genau richtig fühlt.

Das ist, was diese befreiende Erfahrung schafft. Und dafür gibt es keine Abkürzung.

Wenn du dich das nächste Mal dabei “erwischst”, wie du denkst, dass da doch wieder (nur) dein Inneres Kind in dir aktiv ist und du eigentlich erwachsener sein möchtest – Fang’ an. Sei erwachsener, indem du großzügig und liebevoll für dein Inneres Kind da bist.

Gestehe ihm die Gefühle zu. Erlebe die Schuld, erlebe die Verlassenheit, erlebe, was es zu erleben gibt und vertraue, dass es besser wird. Du hast ja den Vorteil, dass du schon weißt, dass die Wahrheit anders aussieht. Dass du nicht schuldig bist, dass du nicht verlassen wirst. Mit dieser Gewissheit kannst du dich ganz und gar den Gefühlen deines Inneren Kindes hingeben.

Da ist deine Zeit besser investiert, als in Widerstand gegen kindliche Gefühle 🙂

Viel Vertrauen!

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Jahrelang erlebte ich eine tiefe Krise nach der nächsten. Meine Gefühle schienen außer Kontrolle. Jobs, Beziehungen, Lebenspläne - immer wieder in Scherben.

Obwohl ich gute Hilfe bekam, hilfreiche Methoden lernte und viele Erkenntnisse hatte. Im Kern blieb ich unverstanden.

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15 Jahre und einige Therapien, viele Bücher, Versuche, Gespräche und Reflexionen später habe ich entdeckt, worum es bei mir wirklich geht. Und was mir nachhaltig hilft.

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